Sonntag, 9. März 2014

Drehzahl und Vorschub zum Fräsen von Aluminium

Ausgangspunkt meiner Üerlegung war die Frage, ob man mit einer hochwertigen Bohrmaschine auch Aluminum fräsen kann.

Auf den Seiten der Gienger Industrie Service (GIS) findet man eine nützliche Empfehlung zur Berechnung der Geschwindigkeit, mit der man Aluminium fräsen sollte. Die folgende Lisp-Code berechnet die Werte für einen 10 mm Fräser mit zwei Schneiden.

(let* ((vc 200)
       (d1 10)
       (z 2)
       (n (/ (* vc 1000) (* 3.14 d1)))
       (fz (cond ((< d1 5) 0.04)
                 ((< d1 9) 0.05)
                 (t 0.1)))
       (f (* n fz z)))
  (format "Drehzahl n: %.0f U/min  Vorschub f: %.0f mm/s" n (/ f 60)))
Man sollte also mit 6 - 7 Tausend Umdrehungen und 2 cm Vorschub pro Sekunde fräsen. Somit reicht eine einfache Bohrmaschine nicht aus, da die meist nur bis maximal 3 Tausend Umdrehungen drehen. Viele schaffen auch nur die Hälfte und selbst die QUADRILL DR von Festool schafft mit ihren vier Gängen nur maximal 4 Tausend Umdrehungen. Aber zumindest könnte man damit im unteren Ende der GIS-Empfehlung (vc = 125) mit 13 mm Vorschub pro Sekunde fräsen.

Bei Stahl sieht die Sache etwas anders aus.

(let* ((vc 50)
       (d1 10)
       (z 2)
       (n (/ (* vc 1000) (* 3.14 d1)))
       (fz (cond ((< d1 5) 0.02)
                 ((< d1 9) 0.03)
                 (t 0.06)))
       (f (* n fz z)))
  (format "Drehzahl n: %.0f U/min  Vorschub f: %.0f mm/s" n (/ f 60)))
Hier wären nur 1500 Umdrehungen für 3 mm Vorschub nötig. Allerdings ist fraglich, ob das Getriebe das Drehmoment wirklich aushalten würde. Ich denke eher nicht, da es ja eigentlich eine Bohrmaschine ist.

Fazit: zum Fräsen von Aluminum kann man sich mit einer relativ teuren Festool QUADRILL DR behelfen aber in den für weiches Aluminium optimalen Bereich kommt man damit nicht. Für das gleiche Geld bekommt man von Kress sowohl eine Bohrmaschine (650 BS QuiXS) als auch einen Fräser (800 FME).